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Herr Dr. Othmar Karas konnte sich bei seinem Besuch letzte Woche bei Bachmann electronic GmbH in Feldkirch ein eindrückliches Bild darüber machen, wie ein Mittelständler unter marktschwierigen Bedingungen weiter voranschreitet.

„Bachmanns Herz schlägt für Technologie und dessen Fortschritt“ so leitete Geschäftsführer Bernhard Zangerl die kurze Firmenpräsentation ein. Dass die Firmenwerte bei Bachmann nicht nur auf Präsentationsfolien stehen, sondern durch und durch gelebt werden, konnte Herr Dr. Karas deutlich wahrnehmen. Ergänzend zu Bernhard Zangerls Ausführung „der Mittelstand ist das wirtschaftliche Rückgrat unserer Gesellschaft“, fügte Dr. Karas noch hinzu, dass durch die damit verbundenen Zulieferer und Kleinbetriebe genau von diesem Mittelstand leben und profitieren und somit die ökonomische Wichtigkeit für unser Land noch gewichteter zu sehen sei.

Beim Stichwort Weltmarktführer bei der Automatisierung von Windenergieanlagen, kam die Nachfrage von Dr. Karas, ob Anlagen immer höher und größer werden müssen. Bernhard Zangerl erklärte, dass Anlagen die bestmögliche Energiegewinnung erreichen müssen, um wirtschaftlich und auch ökologisch betrieben werden zu können. Dabei gilt es immer den optimalen Standort für eine hohe Windausbeute zu finden und dann die passende Anlagendimension für diesen Standort zu bestimmen. Z.B. wird eine Windenergieanlage in bergigem Land mit Windturbulenzen meist kleiner dimensioniert als Offshore-Anlagen mit laminaren Windströmungen. Dies ist für die Funktionstüchtigkeit und die Langlebigkeit einer Anlage wichtig und dient somit zur Erreichung der bestmöglichen Energiegewinnung bei möglichst geringen Kosten.

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Erster Vizepräsident Karas stellte nach dem Auftakt den aktiven Austausch mit Unternehmen wie Bachmann electronic GmbH als für ihn wichtigen Besuchsgrund in den Vordergrund und führte an, dass die Politik heute konkrete Beispiele braucht, um greifbare Maßnahmen formulieren und umsetzen zu können. Bernhard Zangerl begrüßte diese Aufforderung sehr, denn es gibt viele konkrete Beispiele zu benennen. Eines davon sind die unterschiedlichen maritimen Zertifizierungen für Komponenten und dies allein schon innerhalb der EU.

Jedes Land hat seine eigenen Prüfstandards und somit seine eigenen Zertifikate, obwohl diese sich in den eigentlichen Prüfverfahren gar nicht groß unterscheiden. Für Unternehmen in diesem Marktsegment bedeutet dies ein ständiges Erneuern von X-Zertifikaten für ein und dieselbe Baugruppe und somit hohe Zeit- und Kostenaufwendungen ohne funktionsrelevanten Effekt. Auch die international unterschiedlichen Hürdenhöhen beim Export und Import tragen zu einer massiven Wettbewerbsverzerrung bei und machen es dem Mittelstand sehr schwer, sich in internationalen Märkten nachhaltig zu behaupten. Zum Beispiel bestehen für den chinesischen und US-amerikanischen Markt Importvorschriften, die im umgekehrten Maße so nicht bestehen, ganz zu schweigen von den jeweiligen Auflagen für dort inländische Produzenten, die viele Vorschriften einfach gar nicht beachten müssen.

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Da die Zeit für weitere dezidierte Beispiele zu knapp wurde, verständigte man sich auf die Übermittlung einer Liste, die Hindernisse und deren Lösungen aus Industriesicht beinhalten soll. Dr. Karas bat um genau solchen gezielten Input und freut sich auf ein engagiertes Miteinander, damit Industrie und Politik deutlich mehr Hand in Hand arbeiten und gemeinsam Ziele für die heimische Wirtschaft erreichen und somit Entwicklungssicherheit für Investoren und Unternehmen gewährleisten können.

Sichtlich beeindruckt war Dr. Karas auch vom Bachmanns Durchschiffen durch die Corona-Pandemie. Hierzu berichtete Bernhard Zangerl, dass bedingt durch eine Reihe von unterschiedlichen Maßnahmen und zugegebener Maßen auch ein paar glücklichen Umständen man die Krise zwar mit deutlichem Mehraufwand, jedoch mit Bravour hinter sich gebracht hat. Zu den Maßnahmen gehörten unter anderem eine vorausschauende Langzeitlagerhaltung und die Einrichtung einer Task-Force aus verschiedenen Unternehmensbereichen, die Sofortmaßnahmen für einzelne Problemstellungen auslösen konnte.

Auch der Ukrainekrieg und dessen aktuelle Auswirkungen wurden kurz thematisiert. „Unser Unternehmen sieht die Entwicklung als sehr kritisch an, zwar sind wir nicht direkt mit den Beteiligungsstaaten im Geschäft, jedoch wirkt sich der Krieg immens auf die globalen Rohstoffmärkte und damit auf die Materialverfügbarkeiten aus“ so Zangerl.

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Beim Thema der Energieversorgung und des zugehörigen Energiemanagements ist man sich einig. Die EU hat es heute in der Hand, um zum einen vom nationalen Denkmuster auf eine internationale Energieversorgung zu switchen und zum anderen im Bereich dieses globalen Kernthemas Technologieführerschaft zu erhalten und gegenüber den asiatischen und amerikanischen Märkten zu sichern. Bachmann hält heute schon für diese Bereiche erprobte Technologie bereit und ist sich sicher, im internationalen Vergleich ganz weit vorne zu liegen. Dabei geht es insbesondere um die technologische Umsetzung zur sicheren Kopplung verschiedenster Energienetzarchitekturen bei grenzüberschreitendem Einsatz. Durch die hohe Kompetenz im Bereich der erneuerbaren Energiegewinnung und der zugehörigen Netztechnologie liegt es auf der Hand, dass Bachmann einer der EU-weiten Know-how-Träger sein wird.

Othmar Karas präzisierte die beiden Aufgabenfelder: erstens die sichere und unabhängige Energieversorgung von Europa und zweitens die globale Marktführerschaft im Bereich Energietechnologie. Letzteres ist nicht nur Selbstzweck, sondern Europa braucht die Führung in einem global relevanten Thema, um eine kraftvolle Position bei internationalen Belangen innezuhaben.

Um dies zu erreichen, benötigt es die Anstrengungen aller und so Karas „wir brauchen ein Ende des Denkens in Politdekaden und ein Ende der Politik-Feigheit vor dem offenen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern zu diesem Thema“, nur dann führte Karas weiter aus, ist morgen eine Existenz in Freiheit und in lebenswerter Umwelt erreichbar.

Nach dem kurzen, aber intensiven Austausch ließ es sich der Gast nicht nehmen in einem Rundgang Bachmann hautnah zu erleben.

Wir danken Herrn Ersten Vizepräsidenten Othmar Karas für seinen Besuch und den aktiven Austausch.